Auch aus dem Schuljahr 1945/46 seien hier einige Stellen aus der Schulchronik angeführt:
Das Schuljahr begann am 10. September 1945. Schülerstand:
1. Klasse: 1. Schulj. 14 Kn. + 8 Mdch. = 22
2. Schulj. 4 Kn. + 4 Mdch. = 8
3. Schulj. 8 Kn. + 4 Mdch. = 12
26 Kn. + 16 Mdch. = 42
2. Klasse: 4. Schulj. 7 Kn. + 3 Mdch. = 10
5. Schulj. 10 Kn. + 6 Mdch. = 16
6. Schulj. 1 Kn. + 6 Mdch. = 7
7. Schulj. 6 Kn. + 3 Mdch. = 9
3. Schulj. 2 Kn. + 1 Mdch. = 3
26 Kn. + 19 Mdch. = 45
Gesamtschülerstand: 52. Kn. + 35 Mdch. = 87
Lehrkräfte: Leiter der Schule: Franz Schubert
Klassenlehrer 1. Klasse: Frau Else Bous, ab 15.9.1945 Frau Gertraud Scherleithner.
2. Klasse: Frau Hilda Bous, ab 26.9.1945 Frau Wilma Kotzmann.
Lehrerin für weibliche Handarbeit: Frau Elisabeth Hetler.
Kath. Religionslehrer: Kaplan Friedrich Sindelar.
Am 1. November 1945 nahmen die Schüler geschlossen unter der Führung der Lehrerschaft an der Heldengedenkfeier vor dem Kriegerdenkmal teil und wirkten an dieser Feier mit. Zwei Schüler sprachen das Gedicht „Weltenfriede“; der gesamte Schülerchor sang zum Abschluß das Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“; am Vortag schmückten die Schüler die Kriegergräber.
Am Samstag, dem 22. Dezember 1945 wurde an der Schule eine kleine Weihnachtsfeier veranstaltet, zu der die Eltern eingeladen waren.
Am Tag der Befreiung, 13. April 1946, nahmen die Schüler der 2. Klasse an der Befreiungsfeier auf dem Hauptplatz in Neunkirchen teil.
Am 19. Juni 1946 war Wandertag. Die Schüler beider Klassen wanderten nach Seebenstein (Burgbesichtigung) und zum Türkensturz.
An den Erholungsaktionen der katholischen Caritas nahmen 33 Schüler teil. Diese waren vom 21.3 bis 27.6.1946 in Osttirol bzw. in Kärnten auf Erholung.
Das Schuljahr 1945/46 wurde am 28. Juni 1946 geschlossen. 4 Knaben und 2 Mädchen wurden aus der Schule entlassen; 4 Knaben und 5 Mädchen meldeten sich für das Schuljahr 1946/47 zum Besuche der Hauptschule in Pitten. Das Lehrziel erreichten 8% der Gesamtschülerzahl nicht.
Mit dem 28. Juni 1946 ging das 1. Schuljahr nach den furchtbaren Jahren des 2. Weltkrieges zu Ende, in dem wieder in ruhiger, zielbewußter Arbeit, wohl noch unter sehr erschwerten Verhältnissen (Mangel an Lehrbüchern, Lehrmitteln u. dgl.), der Schulbetrieb geordnet geführt werden konnte.
So manche Wissenslücken konnten geschlossen, viele Erziehungsmängel behoben werden. Es kann dieses Jahr als äußerst fruchtbringend für Schüler und Lehrer bezeichnet werden.
Schwarzau a. St. im Juli 1946 Schubert, Leiter
